Cate Le Bon hat heute ihr sechstes Studioalbum „Pompeii“ angekündigt. Die Platte soll am 4. Februar 2022 auf Mexican Summer erscheinen. Sie ist der Nachfolger des für den Mercury Prize nominierten Albums „Reward“ aus dem Jahr 2019. Gleichzeitig präsentiert Le Bon die erste Single und das Video „Running Away“.

Das Video, bei dem ihr langjähriger Wegbegleiter Casey Raymond Regie führte, zeigt Le Bon an der Seite des Saxophonisten Euan Hinshelwood. Der Song strahlt Sax-Swagger-Vibes aus und erzählt eine wunderschöne, aber letztlich zum Scheitern verurteilte Geschichte („The fountain that empties the world / Too beautiful to hold“).

„Ununterbrochenes Vakuum“

Die Songs auf dem Album „Pompeii“ scheinen zeitlich verschoben. Denn sie sind beides: aktuell und unmittelbar. Aber sie sind auch reaktionär und Dada-esk in ihrem Bestreben, spielerisch, satirisch und surreal zu sein. Aus Le Bons Interesse an der Antike, der Philosophie, der Architektur und den Modalitäten des Göttlichen entstehen auf wundersame Weise Lieder für das Jetzt. Die globale Pandemie und die kollidierenden Öko-Traumata des Klimawandels klingen hier nur allzu unheimlich. „What would be your last gesture?”, fragt sie. Aber „Pompeii“ geht auch über die aktuellen Krisen hinaus. Nämlich dann, wenn sie das berühren, was Le Bon „an economy of time warp” nennt, wo das Leben brodelt, blubbert, faltig wird, schmilzt, aushärtet und sich unvorhersehbar neu konfiguriert, wie Lava – oder besser gesagt, wie Klang. 

Durch den Lockdown wurden Zeit und Raum erzwungen. Das hat zu einer noch extremeren Version von Le Bons Studioprozess geführt. Hauptsächlich auf dem Bass geschrieben und ganz allein in einem „ununterbrochenen Vakuum“ komponiert, spielte Le Bon hier jedes Instrument (außer Schlagzeug und Saxophon) der Songs selbst. Laut Label nahm sie das Album weitgehend allein mit ihrem langjährigen Kollaborateur und Co-Produzenten Samur Khouja in Cardiff auf. 

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