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Berlin

Tags: band nunn berlin

Ein Hit für die Ewigkeit: Berlin werden heute gern auf ihre Über-Nummer „Take My Breath Away“ reduziert, die seinerzeit dank des Tom-Cruise-Streifens „Top Gun“ durch die Decke ging. Dabei hatte die Band um Terri Nunn durchaus mehr zu bieten.

Die frühen Jahre

Die Geschichte von Berlin beginnt eigentlich zwei Jahre vor der Gründung der Band. Damals formierte Bassist John Crawford gemeinsam mit Dan Van Patten (Drums), Chris Ruiz-Velasco (Gitarre) und Ty Cobb (Gesang) die New-Wave-Rockband Toys. 1976 war das, und im Grunde war es eine Art Ablenkung für den begeisterten Basketballspieler Crawford, der an einer langen Verletzung laborierte, die ihn dazu zwang, Court gegen Bass einzutauschen. Nach ein paar Konzerten im Laufe des folgenden Jahres stieg Cobb dann aus und wurde durch Sängerin Toni Childs ersetzt. Die Band nutzte die Gelegenheit, sich in Berlin umzubenennen, um ein bisschen europäisches Flair zu versprühen. Auch Childs blieb der Gruppe jedoch nicht lange erhalten, sie verließ das Projekt 1978, um eine Solokarriere zu starten.

Enter Terri Nunn. Die Gute hätte eigentlich Schauspielerin werden können, hatte hier und da auch schon ein paar Rollen ergattert, lehnte aber eine in der überaus erfolgreichen Serie „Dallas“ ab, um sich auf die Musik zu konzentrieren. Berlin, die verzweifelt eine Sängerin suchten, kamen ihr da gerade recht. Nunn gefiel, was Crawford da als Songwriter zu Papier brachte, inspiriert durch Bands wie Kraftwerk, Sparks oder Devo. Gemeinsam nahm man eine erste Single auf, „A Matter Of Time“, mit der es die Band sogar ins Fernsehen schaffte.

Information

Als die Band 1980 ihr erstes Album veröffentlichte, war Terri Nunn aber dann doch nicht mit am Start. Sie wollte es als Schauspielerin doch noch mal wissen und wurde durch Virginia Macolino ersetzt. Von den zehn Songs, die auf der Platte erschienen, stammten vier (!) noch aus der Feder von Toni Childs. Aufmerksamkeit konnte die Band mit ihrem Erstling aber nicht erregen, in den Charts landete die Platte nicht. Dumm gelaufen für die Band, zumal ohne Nunn auch die Plattenfirma kein Interesse mehr an ihr hatte. Berlin wurden daher nach ihrem Debüt mehr oder weniger aufgelöst.

Pleasure Victim

Crawford und Van Patten machten zunächst unter dem Namen Fahrenheit weiterhin gemeinsame Sache. Allerdings hatte Crawford einige Songs in der Schublade, die er gerne Terri Nunn überlassen wollte. Die hatte auch tatsächlich Lust, die Lieder aufzunehmen – und trat der Band 1980 wieder bei. Dennoch sahen alle Beteiligten Berlin eher als spaßiges Nebenprojekt an. Die gemeinsame Single „Tell Me Why / Metro“ wurde dann aber ein so überraschender Erfolg, dass man beschloss eine EP aufzunehmen. Low budget, für gerade mal 2900 US-Dollar. Auch diese EP, veröffentlicht im Oktober 1982, ging dann überraschenderweise durch die Decke. Schuld daran war vor allem ein Song: Das von Nunn und Crawford gesungene „Sex (I’m A …)“ trug deutliche Züge von Donna Summers „I Feel Love“ – und wurde zum ersten großen Berlin-Hit. Und das, obwohl die Nummer wegen ihres expliziten Texts von einigen Radiostationen gar nicht gespielt wurde. Die EP war letztlich so erfolgreich, dass Geffen Records die Band unter Vertrag nahm und das gute Stück dort 1983 wiederveröffentlichte. Auch die Single „The Metro“ legte das Label wieder auf.

Love Life

Der Weg fürs erste Album bei einem Major Label war bereitet. Die Plattenfirma stellte der Band dafür keinen Geringeren als Giorgio Moroder (außerdem Richie Zito und Mike Howlett) zur Seite. Auch der Dance-Papst brachte es aber nicht fertig, dass die Platte zündete. Obwohl gute Ansätze erkennbar waren. Sie erreichte nur Platz 28 der US-amerikanischen Charts. Hängen blieb nur die Single „No More Words“, die auf Platz 23 der Charts einlief.

Count Three & Pray

Der große Durchbruch gelang der Band schließlich 1986. Verantwortlich dafür: der Song „Take My Breath Away“. Der Titel, von Giorgio Moroder und Tom Whitlock geschrieben, war damals Teil des Soundtracks des Tom-Cruise-Films „Top Gun“ und wurde in dem Action-Drama auch prominent in Szene gesetzt. Eigentlich sollte die US-New-Wave-Band The Motels den Song performen, auch dank Moroder landete die Nummer aber letztlich bei Berlin. Ein Glücksfall für die Band, da der Song unter anderem in den USA, im United Kingdom, Irland, Belgien und den Niederlanden zum Nummer-eins-Hit wurde. Am Ende gab’s sogar einen Oscar und einen Golden Globe dafür.

Die Nummer landete aber nicht nur auf dem Soundtrack, sondern auch auf dem Berlin-Album „Count Three & Pray“, das am 13. Oktober 1986 erschien. Trotz des big hits stürzte das Album kurioserweise aber im Vergleich zu den Vorgängern ab. Nur Platz 63 in den US Charts. Außerdem gab es heftige Spannungen in der Band um die künftige Ausrichtung. Und „Take My Breath Away“ geriet zum Zankapfel. Terri Nunn liebte den Song, andere Bandmitglieder mochten ihn nicht, da sie ihn auch nicht selbst geschrieben hatten. Es kam, wie es kommen musste: 1988 löste sich die Band auf. Kreative Differenzen und so.

Voyeur

Man ging also getrennte Wege. Und das für lange Zeit. Nunn nahm 1991 ihr Soloalbum „Moment Of Truth“ auf, Crawford und Langzeit-Drummer Rob Brill starteten das Projekt Big F. Die beiden waren auch nicht mit von der Partie, als Nunn 1999 Berlin wiederbelebte. Nachdem sie einen Rechtsstreit gegen Crawford gewann, durfte sie den Namen Berlin (mit komplett neuem Line-Up) alleine weiterführen. Nach der Live-Platte „Live: Sacred and Profane“ veröffentlichte die Nunn-Version von Berlin 2002 dann das Album „Voyeur“. Ursprünglich sollte das Ding nur eine EP werden, ihr Label verlangte aber ein vollständiges Album. Und womit? Mit Recht. Künstlerisch war die Platte, bei der Nunn von Billy Corgan unter die Arme gegriffen wurde, nämlich ein Erfolg. Sie bekam gute Kritiken. Das tröstete denn auch etwas darüber hinweg, dass sie nicht in den Charts landete.

4Play & Animal

Zwar hatte Crawford, jetzt ein wiedergeborener Christ, das Musikbiz mittlerweile hinter sich gelassen. 2004 kam die Band dann aber doch noch mal in Originalbesetzung zusammen. Für die VH1-Show „Bands Reunited“. Mehr entwickelte sich daraus aber nicht. Nunn ging als Berlin weiterhin auf Tour – und nahm auch weiterhin alleine auf. „4 Play“ (2005) und „Animal“ (2013) sind Zeugnisse davon, die Machwerke liefen aber buchstäblich unter ferner liefen.

Transcendance

2016 dann doe große Überraschung: Nunn gab in einem Interview bekannt, dass David Diamond und John Crawford zur Band zurückgekehrt seien und man gemeinsam an neuem Material arbeite. Und tatsächlich entstand nochmal ein gemeinsames Album: „Transcendance“ erschien am 2. August 2019. Im Gegensatz zu allen anderen Berlin-Veröffentlichungen seit „Count Three & Pray“ konnte die Platte zumindest charten – Platz 32 in den US Indie Charts.

Strings Attached

Im November 2020 kündigte die Band dann an, ihre größten Hits im neuen Gewand zu veröffentlichen. Auch bei „Strings Attached“ machte Nunn wieder gemeinsame Sache mit John Crawford und David Diamond.

DISCOGRAPHY

1980: Information
1982: Pleasure Victim (EP)
1984: Love Life
1986: Count Three & Pray
2002: Voyeur
2005: 4Play
2013: Animal
2019: Transcendance
2020: Strings Attached

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