Ein selbsternannter Problemlöser, der allerdings mehr Probleme schafft als er löst: Das Drama “Norman”, das sich um Aufstieg und Fall eines jüdischen New Yorker Fixers dreht, liegt nun fürs Heimkino vor.

Norman Oppenheimer (Richard Gere) ist ein geheimnisvoller Mensch. Der ältere Herr lebt ein einsames Leben am Rande der Reichen und Mächtigen New York Citys und versucht, sich mit ihnen zu vernetzen. Seine unaufhörlichen Versuche, Kontakte zu knüpfen, führen ins Nirgendwo, bis er an Einem sehr schwarzen Tag in seinem Leben den jungen und charismatischen Politiker Micha Eshel (Lior Ashkenazi) trifft. Oppenheimer kauft dem Mann ein paar sündhaft teure Herrenschuhe, verliert ihn aber danach aus den Augen.

Drei Jahre später wird aus diesem Politiker der Premierminister Israels. Norman nutzt Eshels Namen, um seinen bisher größten Deal zu landen: Eine Reihe von Tauschgeschäften, die den Premierminister mit Normans Neffen (Michael Sheen), einem Rabbi (Steve Buscemi), einem Multimillionär (Harris Yulin), seinem Assistenten (Dan Stevens) und einem Finanzinspektor von der Elfenbeinküste verknüpfen sollen. Normans Pläne laufen schnell in die falsche Richtung und beschwören eine internationale Katastrophe herauf, die er nun verhindern muss.

Norman ist ein – zumindest in seinen eigenen Augen – ein Problemlöser. Ein Fixer, wie man in den USA zu sagen pflegt. In Wahrheit ist er aber vor allem einer, bei dem eine der ohnehin größten menschlichen Schwächen ziemlich ausgeprägt ist: der Drang, eine Rolle zu spielen. Jemand zu sein. Der New Yorker Filmemacher Joseph Cedar hat um dieses Phänomen ein sehenswertes jüdisches Drama geschaffen, in dem Richard Gere hervorragend den stets lästigen Manipulator gibt, der aber eigentlich nur Gutes im Sinn hat. Der Streifen, der natürlich tragisch enden muss, wirkt zu jeder Zeit authentisch. Für eine Charakterstudie ist er vielleicht einen Tick zu lang geraten, das intelligente Drehbuch und die gut gezeichneten Figuren entschädigen aber dafür.

Anzeige

Fazit: Sehenswert.