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The Founder

In den vergangenen Jahren erleben wir ja so etwas wie die Renaissance des Michael Keaton. Spätestens seit seiner selbstironischen Rolle in „Birdman“ (2014) ist der frühere „Batman“-Darsteller wieder stark gefragt. Sein jüngster Streich ,“The Founder“, ein Biopic über den als Hamburger King bekannt gewordenen Ray Kroc, der die McDonald’s Corporation gründete, liegt nun fürs Heimkino vor. 

Die Geschichte des Films setzt Mitte der fünfziger Jahre an. Wieder gibt Michael Keaton hier einen Helden mit Ecken und Kanten, wieder tut er es hervorragend. Keaton spielt den 52-jährigen Ray Kroc, einen eher erfolglosen, abgehalfterten Vertreter für Milchshake-Mixer, der in der Mittagspause zum Flachmann greift und abends im Hotelzimmer Motivations-Schallplatten hört, um seinen Optimismus und Lebensmut nicht völlig zu verlieren. Sein Leben ändert sich schlagartig, als die Brüder Mac (John Carroll Lynch) und Dick McDonald (Nick Offerman) eine überraschende Bestellung über acht Mixer bei ihm aufgeben. Fasziniert von dieser Mega-Order beschließt Kroc, quer durch das ganze Land zu fahren, um die beiden in ihrem Schnellrestaurant im kalifornischen San Bernardino zu besuchen. Das revolutionäre Konzept, das die Brüder McDonald dort fahren – alles ist auf maximale Effizienz und Schnelligkeit ausgerichtet -, begeistert ihn vom ersten Moment an. Ray wittert die Chance seines Lebens. Er will die beiden Imbissbetreiber überreden, mit ihm aus McDonald’s ein Franchise-Unternehmen zu machen. Alle Städte von der Ost- bis zur Westküste sollen in Zukunft drei Gemeinsamkeiten aufweisen: die USA-Flagge am Fahnenmast, das Kreuz auf der Kirche – und die goldenen Bögen des McDonald’s-Restaurants. Die beiden Brüder zögern zunächst, weil sie mit einer ähnlichen Idee bereits gescheitert waren. Zu kompliziert gestaltete es sich, ihre hohen Qualitätsstandards bei ihren Franchise-Partnern durchzusetzen. Letztlich kann sie der charismatische Ray aber überzeugen. Die beiden willigen ein. Schnell treten aber die ersten Spannungen zwischen den Geschäftspartnern auf. Über die Art und Weise, wie schnell die Expansion vonstatten gehen soll, gibt es Streit. Und natürlich um die Qualität der Produkte und das liebe Geld. Die Gebrüder McDonald merken so langsam, dass sie sich einen Fuchs in den Hühnerstall geholt haben.

Natürlich wirkt der Film stellenweise wie eine Dauerwerbung für die berühmte Hamburger-Kette. Konzipiert wurde er, als das Unternehmen in der öffentlichen Wahrnehmung schwächelte. Da kommt so eine From-Rags-to-Riches-Geschichte ja irgendwie recht, eine, die das Amerikanische und das Traditionelle an der Kette unterstreicht, den Beitrag zur amerikanischen Lebenskultur, in einer Zeit, in der ehrgeizige Emporkömmlinge wie Five Guys dem etablierten Riesen das Leben schwer machen. Und so kommt es nicht überraschend, dass der Burger-Gigant den Streifen, bei dem John Lee Hancock Regie führte, unterstützt hat. So ist auch zu erklären, dass Kroc trotz seines raubtierhaften Gebahrens („Gefressen oder gefressen werden“) fast noch etwas zu gut, mehr pfiffig als gierig, wegkommt. Dass einer wie er zum Helden einer Geschichte taugt, ist aber im Mutterland des Raubtier-Kapitalismus nun auch keine allzu große Überraschung.

Fazit: Ein wieder Mal grandios aufspielender Michael Keaton in einem unterhaltsamen Biopic, das durchaus einen kritischeren Ton gegenüber der Hauptfigur hätte vertragen können.



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