Get Even More Visitors To Your Blog, Upgrade To A Business Listing >>

Elton John

Einer der letzten lebenden Legenden: Elton John kann auf fast sechs Jahrzehnte im Musikbusiness zurückblicken.

Elton John raubt mit seinem musikalischen Können schon früh seinen Zuhörern den Atem. Geboren am 25. März 1947 im englischen Pinner (Middlesex) als Reginald Kenneth Dwight überrascht er seine Familie im Alter von drei Jahren, als er am Piano „The Skate’s Waltz“ nach Gehör vorträgt. Logische Konsequenz: Die Begabung des guten Reginald wird früh gefördert. Und so besucht dieser mit elf bereits Seminare an der altehrwürdigen Royal Academy of Music.

Seine ersten Live-Auftritte absolviert Elton aber erst 1962, als er an den Wochenenden Pub-Piano im The Northwood Hills Hotel spielt, bevor er dann mit den Corvettes seiner ersten Band beitritt. Ein Jahr später entsteht aus Mitgliedern dieser Gruppe die Formation Bluesology. Zwischen 1965 and 1967 spielt Elton hier Keyboard, tritt dabei im gesamten Königreich auf. In dieser Zeit entsteht auch Eltons Künstlername, eine Verneigung vor Bluesology-Saxofonist Elton Dean und Frontmann Long John Baldry, die ihm als Mentoren dienen. 1967 lässt sich Elton John seinen stage name sogar legal eintragen.

Das Jahr 1967 ist aber nicht nur deswegen eine Zäsur für den jungen Elton. Es ist auch das Jahr, in dem Songwriter Bernie Taupin (*1950 in Lincolnshire, UK) in sein Leben tritt. Die Plattenfirma Liberty Records ist zu jener Zeit auf Talentsuche und hat eine Zeitungsanzeige im New Musical Express geschaltet, auf die die beiden antworten. Die Plattenfirma steckt die beiden kreativen Köpfe zusammen, Taupin und John beginnen, gemeinsam Songs zu schreiben. Dabei korrespondieren die beiden übrigens per Post. Eine Arbeitsweise, die sie über die gesamte Karriere beibehalten sollten. Keinen einzigen Song schreiben sie gemeinsam in einem Raum. Meistens verfasst Bernie erst den Text, Elton John schreibt dann die passende Musik dazu. Für sich selbst, aber auch für andere Künstler.

1970 nimmt dann die Karriere Elton Johns Fahrt auf. Er beginnt, solo durch Großbritannien zu touren und spielt in Clubs wie The Revolution, The Roundhouse, The Marquee und The Speakeasy in London, aber auch im Mothers in Birmingham oder dem The Twisted Wheel in Manchester. Am 25. August 1970 spielt er im The Troubadour in Los Angeles (Kalifornien/USA) sein Debütkonzert auf amerikanischem Boden. Damals schon dabei: Drummer Nigel Olsson und Bassist Dee Murray. Der Gig ist ein voller Erfolg, Elton John wird über Nacht zur Sensation. Seither ist Nordamerika ein wichtiger Markt für den untersetzten Briten mit den bunten Brillen.

Zu der Zeit hat Elton John bereits ein Album veröffentlicht: „Empty Sky“ bekommt 1969 zwar positive Kritiken, verkauft sich aber schlecht. Label-Chef Dick James muss sich entscheiden, ob er noch einmal in Elton John investieren soll. Schließlich entschließt er sich, ihm noch eine Chance zu geben. Er engagiert für das neue Album Gus Dudgeon, einen der damals angesehensten Produzenten. Die Zusammenarbeit ist von Erfolg gekrönt: Das mit einem Streichorchester eingespielte, selbstbetitelte Album „Elton John“ wird zum großen Durchbruch und hält mit „Your Song“ auch einen Evergreen im Elton-John-Katalog bereit. Klar, dass man die Zusammenarbeit fortsetzt: Mit Gus Dudgeon an seiner Seite veröffentlicht Elton John zwischen 1970 und 1976 stolze 14 (!) Alben: „Elton John“, „Tumbleweed Connection“, „11-17-70“, „Friends Soundtrack“, „Madman Across The Water“, „Honky Chateau“, „Don’t Shoot Me, I’m Only The Piano Player“, „Goodbye Yellow Brick Road“, „Caribou“, „Greatest Hits“, „Captain Fantastic And The Brown Dirt Cowboy“, „Rock Of The Westies“, „Here And There“ und „Blue Moves“. „Captain Fantastic (…)“ ist dabei das erste Elton-John-Album, das Platz eins der Billboard-Charts erreicht. „Goodbye Yellow Brick Road“ wird derweil zum Instant-Klassiker und gebiert Hit-Singles wie „Saturday Night’s Alright For Fighting“, „Goodbye Yellow Brick Road“, „Bennie And The Jets“ und „Candle In The Wind“. Letzterer Song ist Marilyn Monroe gewidmet, wird viele Jahre später auf Lady Di umgemünzt.

Die siebziger Jahre sind für Elton John wahnsinnig erfolgreich. Viele seiner größten Hits entstehen in diesem Jahrzehnt: „Rocket Man“, „Honky Cat“, „Crocodile Rock“, „Daniel“, „Saturday Night’s Alright For Fighting“, „Goodbye Yellow Brick Road“, „Step Into Christmas“, „Bennie And The Jets“, „Don’t Let The Sun Go Down On Me“, „The Bitch Is Back“, „Lucy In The Sky With Diamonds“, „Philadelphia Freedom“, „Someone Saved My Life Tonight“, „Island Girl“, „Don’t Go Breaking My Heart“ (im Duett mit Kiki Dee) und „Sorry Seems To Be The Hardest Word“. Mit Ex-Beatle John Lennon landet er überdies 1974 den Nummer-Eins-Hit „Whatever Gets You Through The Night“, gemeinsam treten sie im selben Jahr auch im Madison Square Garden in New York City auf. Elton John, der 1973 sein eigenes Label gründet, bezeichnet diese Show als den größten Moment in seiner Karriere. Für Lennon sollte es das letzte Konzert sein. steht mit ihm selben Jahr auch im Madison Square Garden auf der Bühne.

Erfolgreich geht es auch in den achtziger Jahren weiter, Elton kann in diesem bunten Jahrzehnt mehrere Platin-Alben und Top-40-Singles verbuchen und orientiert sich mehr in Richtung Ballade. „I’m Still Standing“, „I Guess That’s Why They Call It The Blues“, Nikita“, Sad Songs“ und „Blue Eyes“ sind fest im kollektiven Musikgedächtnis einer ganzen Generation verankert.

Auch in Sachen Charity macht der gute Elton von sich reden: 1992 gründet er zunächst in den USA, 1993 dann auch um UK die Elton John AIDS Foundation. Die beiden Organisationen haben seither mehr als 300 Millionen US-Dollar gesammelt und Projekte in 55 Ländern unterstützt.

Musikalisch ist in den neunziger Jahren die Luft auch noch lange nicht raus: 1993 veröffentlicht Elton sein mit Doppel-Platin ausgezeichnetes Album „The One“. Die neunziger Jahre sind auch das Jahrzehnt, in dem Elton mit Tim Rice für die Musik von Disneys „König der Löwen“ kollaboriert. Für „Can You Feel The Love Tonight?“ erhält Elton John einen Oscar. Später arbeitet John mit Rice auch für das Broadway-Musical „Aida“ zusammen. Ein Genre, an dem er Gefallen findet: „Billy Elliot The Musical“ kommt 2005 auf Londons Bühnen.

Auf seinen größten Erfolg in den neunziger Jahren hätte der gute Elton aber wohl am liebsten verzichtet: „Candle in the Wind“, ein Tribut an die verstorbene Lady Di, verkauft sich ab 1997 mehr als 33 Millionen Mal. Den Gewinn aus dem Verkauf der Single spendet er die von Lady Di unterstützten karitativen Einrichtungen. 1998 wird Elton von der Queen zum Ritter geschlagen und darf sich fortan Sir Elton Hercules John, CBE nennen.

Um die Jahrtausendwende wird es etwas stiller um Elton John, der seit 1999 einen Herzschrittmacher hat, ohne dass er die Bühne verlässt. Im Gegenteil: Der Mann hört nicht auf, vor ausverkauften Häusern rund um den Globus zu spielen. Zwischen 2004 und 2009 spielt er 241 Shows im The Red Piano in Las Vegas, ein Projekt, das eigentlich nur drei Jahre dauern sollte, aber vom Publikum unglaublich gut angenommen wird.

Die Alben, die in den nuller und zehner Jahren entstehen, haben zwar nicht mehr die großen Hits zu bieten, sind aber dennoch Kritiker- und Publikumserfolge. Und mit „I Want Love“, „Electricity“ oder „Original Sin“ entstehen ja auch ein paar moderne Perlen.

Elton macht mittlerweile auch einfach das, was ihm gefällt, ohne den ganz großen kommerziellen Erfolg im Hinterkopf zu haben. Wie etwa das 2010er Album „The Union“, das er mit seinem musikalischen Helden Leon Russell aufnimmt. Alben wie „Peachtree Road“, „The Captain And The Kid“, „The Diving Board“ oder „Wonderful Crazy Night“ kann man sich ohne Scham ins Plattenregal stellen.

Auch privat läuft es rund: Elton, der sich 1976 im „Rolling Stone“ zunächst als bisexuell bezeichnet, 1984 eine deutsche Tontechnikerin heiratet (von der er sich 1988 scheiden lässt) und sich als homosexuell outet, hat sein Glück gefunden: Am 21. Dezember 2005, dem ersten Tag, an dem nach einer Gesetzesänderung in Großbritannien homosexuelle Paare eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen durften, verpartnert sich John mit seinem langjährigen Lebenspartner David Furnish. Die Zeremonie steigt in Windsor und wird von Clair Williams geleitet, der Standesbeamtin, die auch Prinz Charles und Camilla getraut hatte. Am 21. Dezember 2014 wird die Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt. Am 25. Dezember 2010 bringt eine Leihmutter Zachary Jackson Levon Furnish-John in einer Klinik in Kalifornien zur Welt. Er ist der gemeinsame Sohn von Elton John und David Furnish. Beide kommen als leibliche Väter in Frage; sie selbst wissen nicht, wer es ist. Am 11. Januar 2013 wird Elijah Joseph Daniel Furnish-John in Kalifornien von derselben Leihmutter zur Welt gebracht. Patentante beider Kinder ist übrigens Lady Gaga.

Ans Aufhören denkt der Mann aber noch lange nicht, wie er bei einem Konzert in Mannheim 2017 verrät.

DISCOGRAPHY

1969: Empty Sky

1970: Elton John

1971: Tumbleweed Connection

1972: Madman Across The Water

1972: Honky Chateau

1973: Don’t Shoot Me I’m Only The Piano Player

1973: Goodbye Yellow Brick Road

1974: Caribou

1975: Captain Fantastic And The Brown Dirt Cowboy

1975: Rock Of The Westies

1976: Blue Moves

1978: A Single Man

1979: The Thom Bell Sessions (EP)

1979: Victim Of Love

1980: 21 At 33

1981: The Fox

1982: Jump Up!

1983: Too Low For Zero

1984: Breaking Hearts

1985: Ice On Fire

1986: Leather Jackets

1988: Reg Strikes Back

1989: Sleeping With The Past

1992: The One

1993: Duets

1995: Made In England

1997: The Big Picture

2001: Songs From The Westcoast

2004: Peachtree Road

2006: The Captain & The Kid

2010: The Union

2012: Good Morning To The Night

2013: The Diving Board

2016: Wonderful Crazy Night



This post first appeared on NEON GHOSTS, please read the originial post: here

Share the post

Elton John

×

Subscribe to Neon Ghosts

Get updates delivered right to your inbox!

Thank you for your subscription

×