Bei vielen Musik-Blogs steht der Londoner Künstler Jake Isaac als einer der „artists to watch 2017“ weit oben auf der Liste. Nachdem er mit einigen selbstveröffentlichten EPs international einen ersten Hype um sich schuf, haut der Mann nun sein Debüt-Album „Our Lives“ raus. 

Das nennt man DIY-Geist: Der Südlondoner mit karibischen Wurzeln hat sich quasi im Alleingang europaweit einen Namen erspielt, einige seiner Songs wie „Waiting Here“ können Streamingzahlen im zweistelligen Millionenbereich vorweisen. Seine vier EPs hat der Multiinstrumentalist nicht nur selbst eingespielt, sondern teilweise auch in Eigenregie veröffentlicht. Klar, dass irgendwann mal ein Major Label auf ihn aufmerksam werden musste. Universal hat Isaac unter Vertrag genommen – und nun sein Debüt-Album veröffentlicht.

Trotz des Major-Label-Deals und der Tatsache, dass nur ein Song („Waiting Here“) aus den EPs auf dem Machwerk gelandet ist, klingt Isaac immer noch nach Isaac. Die Leidenschaft, mit der dieser Vollblutmusiker zu Werke geht, ist aus jeder Strophe der elf Songs herauszuhören. Musikalisch geht es dabei durchaus abwechslungsreich zur Sache, die warme, soulige Stimme des Newcomers passt schließlich auch zu vielen musikalischen Spielformen. Jake kann Gospel („Will You Be“) und Ballade („Million Miles Away“), er kann seine Hörer zum Tanzen animieren („I Got You“) und mit karibischen Rhythmen („Lose My Mind“) unterhalten. 08/15-Pop ist seine Sache nicht, immer wenn es mal zu catchy wird („Long Road“), holt Isaac mit einem Kniff das Ding wieder vom Mainstream-Gleis. Man darf gespannt sein, in welcher Richtung sich Isaac in Zukunft zu Hause fühlen wird.

Fazit: Vielversprechendes Debüt.

Anspieltipps: Will You Be, Lose My Mind, Long Road, Waiting Here