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Neu im Bücherregal: Andrew Michael Hurley – Loney

„Loney ist nicht nur gut, es ist großartig“. Stephen King ist voll des Lobes über den Debütroman des britischen Schriftstellers Andrew Michael Hurley. Wir widersprechen dem Meister des Horrors da nicht. Hurley ist ein beeindruckendes Erstlingswerk gelungen.

The Loney ist ein bedrückender, Nebel verhangener und verregneter Landstrich an der Küste Nordenglands. An diesen unwirtlichen Ort führt uns Erzähler Smith, genannt Tonto, in seinen Erinnerungen immer wieder zurück. Die Geschichte beginnt mit der Entdeckung einer Babyleiche. Ein Erdrutsch legt den kleinen Körper in der Loney-Bucht frei. Schnell ist klar: Etwas Grausiges muss dort draußen im Schlamm passiert sein.

Die Story spielt sich in mehreren Ebenen der Vergangenheit ab. Der Fund der Leiche weckt Smiths Erinnerungen an eine Reise. In der Karwoche 1976 pilgerte eine kleine Glaubensgemeinschaft aus London nach The Loney, um in der Wallfahrtskirche der heiligen Anna für ein Wunder zu beten: Möge Hanny, Smiths älterer Bruder, geheilt werden. Äußerlich ist dieser fast schon ein Mann, aber doch von recht kindlichem Gemüt. Tonto ist im Grunde der Einzige, der mit ihm kommunizieren kann. Jedes Jahr muss sich Hanny an diesem Ort Ritualen unterziehen, diesmal hat die Gruppe aber einen neuen Pfarrer dabei, nachdem der alte in der Zwischenzeit verstorben ist.

Konfrontiert werden die Pilger von den Bewohnern des Landstrichs. Schroffe, wunderliche, ja, irgendwie allesamt unheimliche Eigenbrötler. Und die haben nicht viel Lust auf die Gäste aus der großen Stadt.

Hat die Babyleiche etwas mit dieser Pilgerreise von damals zu tun? Tonto sucht nach Antworten auf diese Frage und kramt in seinen Erinnerungen. Die Gedankenfetzen, die in seinen Kopf zurückdrängen, drohen, ihm den Boden unter den Füßen wegzureißen.

Andrew Michael Hurley lässt in seinem Debütroman Metaphysik und Suspense aufeinandertreffen. Er stellt auf eine düstere Art und Weise die Frage nach Sinn und Unsinn von Glauben und Aberglauben, von Vertrauen und Hoffnung. Nie wird der Leser aufgeklärt, ob sich all die fantastischen Dinge, die ihm suggeriert werden, tatsächlich zugetragen haben.

Fazit: Trotz der vielen Zeitsprünge liest sich das Werk doch recht flüssig. Hurleys düstere, bildgewaltige Sprache trifft einen in dieser Gothic Novel mit voller Wucht, er fordert dem Leser jedoch auch einiges ab. Wer keine Lust am Interpretieren und Knobeln hat, ist hier falsch. Denn am Ende verlässt man das Buch mit mehr offenen Fragen als mit klaren Antworten.

Lesezeichen

Andrew Michael Hurley. Loney. Aus dem Englischen übersetzt von Yasemin Dincer. Ullstein, 384 Seiten. ISBN-13 9783550081378



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