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Diese Produkte kannst du nach einem Börsencrash handeln

Hallo Leute,
ein Börsencrash an den Aktienmärkten wird von den Profis nicht nur genutzt, um sich mit Aktien günstig einzudecken, sondern er wird auch von jedem Optionshändler erwartet. Denn wenn ein Crash zu Ende ist, dann kann man auch mit dem Optionshandel gute Gewinne erzielen. In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Produkte vorstellen, die es nach einem Aktiencrash zu handeln lohnt. Denn neben den klassischen Handelsinstrumenten wie den Indizes oder Aktien gibt es interessante Volatilitätsprodukte.

Warum profitiert man nach einem Crash besonders gut?

Bevor wir uns die Handelsinstrumente anschauen, sollten wir noch klären, warum ein Börsencrash profitabel sein kann.

Erstens: Ein Crash ist in der Regel von kurzfristiger Natur und es ist auch in der Regel eine relativ sichere Wette, dass sich die Aktienmärkte ziemlich schnell wieder erholen. Man muss nur wissen, wann der Crash zu Ende ist.

Zweitens: Während eines Börsencrashes steigt die implizite Volatilität stark an und eine hohe implizite Vola ist für jeden Optionshändler ein “Muss”, um Optionen zu verkaufen.

Weiß man überhaupt, wann ein Crash zu Ende ist?

Ich habe es schon in einigen anderen Beiträgen erwähnt: an der Börse ist nichts sicher und sie funktioniert nur mit Wahrscheinlichkeiten. Was wir jedoch nutzen können, sind die statistischen Ergebnisse aus der Vergangenheit, anhand derer man relativ sicher feststellen kann, wann ein Crash zu Ende sein könnte. Zu diesem Zweck werde ich im Laufe der kommenden Wochen den einen oder anderen Beitrag zu diesem Thema schreiben. Sehen wir uns nun ein paar Handelsinstrumente an.

Diese Produkte kannst du nach einem Börsencrash handeln

Indzies, wie z.B. der S&P 500 und der DAX

Zu den Indizes braucht man nicht viel zu sagen und jeder, der sich an der Börse engagiert, weiß, was ein S&P 500 oder der DAX ist. Die Frage ist nun: wie genau lassen sich diese Produkte handeln?

Direkt long gehen: wer ein großes Konto hat, der kann in die Indizes zum Ende eines Börsencrashes direkt long einsteigen. Bei kleineren Konten wird es vermutlich nicht reichen, doch hier lässt es sicherlich mit solchen Produkten wie CFDs umsetzen.

Put – Optionen verkaufen


Volatilitätsindex (VIX)

Wer diesen Index noch nicht kennt, kann sich darüber hier informieren. Doch nur zum Wiederholen: Der VIX sagt aus, wie hoch die Nachfrage nach Optionen ist. Je heftiger der Börsencrash, desto höher die Nachfrage nach Optionen, um sich gegen fallende Kurse abzusichern. Je höher die Nachfrage nach Absicherung, desto höher der Preis für eine Option. Und diese Entwicklung lässt sich eben verdichtet in einer Kennzahl ablesen, die dem VIX zugrunde liegt.

Zum Vergleich: während eines Bullenmarktes pendelt der VIX in der Regel zwischen den Werten 12 und 10. Seltener fällt er auch darunter, wie man es im Jahr 2017 öfter beobachten konnte. Doch dies ist eher die Ausnahme als die Regel. Während eines Crashs kann der VIX durchaus zwischen den Werten 30 bis 50 bewegen und während der Finanzkrise 2008 hatte er ein Allzeithoch von knapp 96 Punkten.




Doch wie genau lässt sich der VIX handeln?

Optionsverkauf auf den VIX: Da man ein Ende eines Börsencrashs relativ gut erkennen kann, lassen sich am Ende eines Börsencrashes Calls auf den VIX verkaufen. Natürlich bleibt ein gewisses Restrisiko, dass der Crash doch nicht zu Ende ist und, dass der VIX weiter steigt, wodurch der verkaufte Call ziemlich unter Druck geraten könnte.

Aus diesem Grund gehe ich persönlich so vor, dass ich niemals einen sogenannten nackten Call verkaufe, sondern mich immer absichere, indem ich zum verkauften Call immer einen Call dazu kaufe, der sich vom Strike weiter entfernt befindet, wie der verkaufte Call (siehe Abbildung). Man nennt diese Art von Trades “Spreads”.

Indem ich auf der Call-Seite mit Spreads auf den VIX handle, begrenze ich das Risiko und weiß, dass für den Fall, dass ich falsch lag, nicht mehr als die Summe X verlieren kann. Ein gutes Beispiel liefert der Crash aus dem Januar 2016 und dessen Fortsetzung im Februar 2016. Nach dem ersten Crash deuteten die Signale, dass er zu Ende sei, was auch so war. Doch schon einige Tage später gab es den Crash erneut. Aus diesem Grund war es eine gute Idee, einen Spread auf der Call-Seite zu handeln und nicht den nackten Call zu verkaufen.

Quelle: www.tradingview.com


Optionskauf auf den VIX: Dies ist einer der seltenen Fälle, wo sich auch der Kauf von Optionen lohnt. Aufgrund der Tatsache, dass man bestimmen kann, wann der Börsencrash zu Ende ist, weiß man auch, wann dadurch der VIX zu fallen beginnt. Und an dieser Stelle bietet sich der Optionskauf regelrecht an!

Genau genommen, würde ich hier Puts kaufen und sie ins Geld laufen lassen. Der Nachteil dabei ist, dass man hier zunächst Geld ausgeben muss. Doch dies lässt sich abmildern wenn man zu dem gekauften Puts ein paar Calls (als Spreads) auf der oberen Seite verkauft und so die Ausgabe reduziert. Wir können uns anhand der Abbildung anschauen, wie ein Kauf und Verkauf von Optionen beim Börsencrash zu Beginn des Jahres 2016 ausgesehen hätte.

Quelle: www.tradingview.com


ETFs / ETNs auf den VIX

Neben den oben erwähnten Handelsinstrumenten gibt es noch weitere Handelsprodukte, die sich nach einem Börsencrash handeln lassen. So bieten sich beispielsweise zwei ETFs auf den VIX an sowie ein ETN.  Sehen wir uns zunächst den ETN auf den VIX, namens VXX, an.

ETN auf den VIX: der VXX

Der VXX wurde erstmals im Jahr 2009 von iPath (ein Ableger von Barclays) aufgelegt und er wird oft fälschlicherweise als ein ETF bezeichnet. Diese ist jedoch nicht korrekt, denn beim VXX handelt es sich um eine Schuldverschreibung, eine sogenannte Exchange Trade Note, kurz ETN. Mehr über ETNs könnt Ihr beispielsweise in der Wikipedia nachlesen.

Was tut der VXX?

Der VXX versucht, den VIX nachzubilden, indem die Betreiber dieser Schuldverschreibung die VIX-Futures permanent kaufen und verkaufen. D.h. in einem Crash, wenn der VIX steigt, steigt auch der VXX. Wenn der VIX fällt, dann fällt auch der VXX.
Die zweite Besonderheit des VXX liegt darin, dass er aufgrund seiner Beschaffenheit permanent an Wert verliert. Somit ist er bereits in ruhigeren Zeiten ein Handelsprodukt, welches ziemlich zuverlässig Gewinne einfährt. Man braucht sich nur den Chart dieses Handelsinstrumentes anzuschauen, um sich dies zu verdeutlichen.

Der VIX und VXX im Vergleich. Man erkennt deutlich den permanenten, schleichenden Wertverlust des VXX. Quelle: www.tradingview.com

Manch einer behauptet sogar, der VXX sei eine Gelddruckmaschine, aufgrund dieser Tatsache, dass er permanent an Wert verliert. Denn wenn man weiß, dass der VXX einem ständigen Wertverlust unterliegt, dann könne man doch regelmäßig Call-Optionen darauf verkaufen oder in diesem ETN permanent short unterwegs sein, so die Aussage.

So weit würde ich persönlich nicht gehen, denn im Falle eines Crashes kann der VXX sich in eine Geldvernichtungsmaschine verwandeln. Dies würde genau dann passieren, wenn der Crash einsetzt und man sich gerade in dem VXX short befindet oder eine Call – Option am Laufen hat. D.h. beim VXX liegt die Kunst darin, festzustellen, wann ein Crash bevorsteht, um seine Positionen rechtzeitig zu schließen und Nach Einem Crash voll einzusteigen.

Sehen wir uns nun an, wann wie und wann man den VXX nach einem Crash handeln kann.

Direkt short gehen: auch hier gilt, dass es eine fast todsichere Wette ist, dass der VXX nach einem Crash zu fallen beginnt (zusammen mit dem VIX). Aus diesem Grund kann man hier, sobald man das Ende eines Crashes ausgemacht hat, dieses Handelsprodukt direkt shorten. Natürlich sollte man es unter der Berücksichtigung des Geld- und Risikomanagements tun und nicht sein ganzes Kapital riskieren.

Anhand des Chartbildes erkennt man, dass sich das direkte Shorten fast immer ausgezahlt hat, vorausgesetzt, man beherrschte die Trading-Werkzeuge, wie z.B. die Markt- oder die Charttechnik. Doch am lukrativsten waren die Trades immer nach einem Crash, wie zum Beispiel zu Beginn des Jahres 2016 (siehe Pfeile im Bild).

Die besten Ergebnisse konnte man mit dem VXX erzielen, wenn der VIX angestiegen war. Dies war insbesondere in Crash-Situationen der Fall. Quelle: www.tradingview.com

Optionen auf den VXX verkaufen: Natürlich kann man den VXX nach einem Crash nicht nur direkt shorten, sondern zusätzliche Einnahmen mit dem Verkauf von Optionen erzielen. Denn während des Crashes steigt auch beim VXX die implizite Vola. Und wenn man kurz vor dem Ende eines Crashes Call-Optionen auf den VXX verkauft, kann man gute Stillhalterprämien kassieren, mit einem Strike, der sich vom aktuellen Kurs ziemlich weit entfernt befindet.


ETF auf den VIX: SVXY (ProShares Short VIX Short-Term Futures)

Lassen wir nun den VXX hinter uns und gehen wir zum ersten ETF, dem SVXY, über. Der SVXY ist ein Handelsinstrument, welches sich zum VIX spiegelverkehrt verhält. D.h. wenn der VIX steigt, dann fällt der SVXY und umgekehrt (siehe Abbildung).

Quelle: www.tradingview.com

Wie kann man den SVXY nun handeln?

Optionen auf den SVXY verkaufen: man kann Optionen auf den SVXY natürlich auch in ruhigen Zeiten handeln, denn auch dafür ist er prädestiniert. Denn solange die Märkte steigen, kann man mit diesem ETF permanent Gewinne erzielen. Der Unterschied zu einer Crash-Situation ist die, dass der SVXY in ruhigen Zeiten eine niedrige implizite Volatilität hat. Dies hat zur Folge, dass man in ruhigen Zeiten nur kleine Positionen auf den SVXY eröffnen sollte, um das Risiko zu reduzieren.

Während eines Crashes in den Aktienmärkten steigt die implizite Volatilität auch bei diesem ETF an. Deshalb kann man mithilfe des SVXY viel höhere Prämien einnehmen, die einem relativ sicher sind. Denn wie wir bereits gelernt haben, ist ein Börsencrash in der Regel nur von kurzer Dauer.


ETF auf den VIX mit doppelter Wirkung: UVXY

UVXY klingt fast wie SVXY, funktioniert jedoch wie der VXX. D.h. wenn der VIX fällt, dann fällt auch der UVXY. Der Unterschied zum VXX besteht darin, dass der UVXY einen Hebel von (fast) 2 hat. D.h. der UVXY macht im Grunde das gleiche wie der VXX, nur mit der (fast) doppelten Geschwindigkeit (siehe Abbildung).

Der UVXY und der VXX im Vergleich. Man erkennt die Abwärtsbewegungen, die fast identisch sind. Es ist jedoch deutlich sichtbar, dass die Bewegungen des UVXY fast doppelt so stark sind wie die des VXX. Quelle: www.tradingview.com

Was bietet sich beim UVXY an?

Optionen verkaufen und direkt shorten: Nach einem Crash bietet es sich an, sowohl Calls auf den UVXY zu verkaufen, als auch direkt zu shorten, d.h. Leerverkäufe auf den UVXY zu tätigen (wie beim VXX).

Wann den VXX und wann den UVXY handeln?

Nun, es kommt im Grunde auf euch an. Welches Risiko ist euch lieber? Der UVXY ist das heißere Produkt, fährt aber die Gewinne mit einer höheren Geschwindigkeit ein. Auf der anderen Seite kann er auch höhere Verluste einbringen.

Deshalb gehe ich persönlich so vor, dass ich den UVXY nicht in einer Normalsituation handle, sondern ausschließlich nach einem Crash. Den VXX würde ich dagegen sowohl in steigenden Märkten als auch nach einem Crash handeln.


Okay Leute, dies waren nur ein paar wenige Möglichkeiten und Handelsprodukte, mit denen man nach einem Börsencrash Gewinne an der Börse erzielen kann. Ich hoffe, ich konnte euch damit auch einen kleinen Einblick in die Welt der Volatilitätsprodukte geben und wir gehen nun zu der Zusammenfassung über.


Zusammenfassung

  • Ein Börsencrash ist in der Regel ein kurzfristiges Ereignis und dessen Ende lässt sich anhand von statistischen Erfahrungswerten bestimmen
  • Aus diesem Grund ist er ein willkommener Anlass, um bei dessen Ende gute Gewinne an der Börse erzielen zu können
  • Insbesondere mit den langlaufenden Optionen (LEAPS-Optionen) und diversen Handelsinstrumenten auf die implizite Volatilität lassen sich tolle Ergebnisse erzielen
  • Hierfür bieten sich neben den klassischen Handelsinstrumenten unter anderem diese Volatilitätsprodukte an: VIX, VXX, SVXY, UVXY
  • Einen Überblick über diverse Volatilitätsindexe könnt Ihr auf der Website der CBOE einsehen
  • Darüber hinaus bietet die ETF-Datenbank etfdb.com einen Überblick über diverse Volatilitäts-ETFs/ETNs

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