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Aktien als Altersvorsorge – ein Gastbeitrag

Hallo Leute,
diejenigen, die meinen Blog schon etwas länger lesen, wissen, dass ich mich in erster Linie auf den Handel mit Optionen spezialisiert habe. Bei Aktien und dem Vermögensaufbau mithilfe von Aktien kann ich deshalb auch zwangläufig mitreden. Worüber ich mir jedoch noch nie Gedanken gemacht habe, ist die Gestaltung der Altersvorsorge mit Aktien. Deshalb hat Stefan von sicher-mehr-geld sich freundlicherweise bereit erklärt, bei handelszeit einen Gastbeitrag darüber zu veröffentlichen. Dabei geht er der zentralen Frage nach: Sind Aktien als Altersvorsorge das richtige Instrument für den Ruhestand?  Ich übergebe hier mit an den Gastautor.

Wenn man sich mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt, stößt man zwangsläufig auf folgende 2 Fragen:

1. Wo bekomme ich am meisten Rendite für mein Geld?
2. Wo bekomme ich die größtmögliche Sicherheit?

OK – fangen wir mit Punkt 1 an…

Was gibt es alles auf dem Markt für Altersvorsorge?

Sparbuch: Ok, das dürfte inzwischen jeder kapiert haben, dass man dann in der Rente Flaschen sammeln gehen muss.

Festgeld/Tagesgeld: Auch hiermit ist kein Blumentopf zu gewinnen. Genauso wenig wie mit einer Lebensversicherung.

Die gesetzliche Rentenvorsorge? Seit den 90ern wird vorgebetet, dass das alleine nicht mehr reichen wird. Also Sicherheit ade – schön war die Zeit mit Dir…

Riester/Rürup? Die Klassiker der deutschen Rentenvorsorge. Schön gerechnet und besser wie gar nichts machen. Aber, es bedient unser aller Bedürfnis nach Sicherheit und Sicherheit will bezahlt werden. Aber Sicherheit bezahlt man eben mit kleineren Renditen, obwohl eigentlich viel mehr möglich wäre.

Fondsgebundene Rentenversicherung? Laut Stiftung Warentest ist das Ergebnis ernüchternd.

Weiter zu Punkt 2, der Sicherheit…

Also, die staatliche Rente ist alles andere als sicher . Klassische Geldanlage bringt zu wenig Rendite (Inflation frisst Zins weg und macht die Rendite sogar negativ).

Bei Riester/Rürup bezahlt man die Sicherheit mit weniger möglichen Rendite und bei Versicherungsgesellschaften erkauft man sich die vermeintliche sichere Rentenvorsorge mit hohen Kosten und Gebühren (die man aber als normalsterblicher nicht zu sehen bekommt). Stichwort Abschlussprovision. Der Vermittler verdient Geld an einer vermittelten Police und das Geld, das er bekommt, wird erst mal in dem Vertrag als z.B. 2.000 € Minusposition notiert.  Also – weder hohe Rendite noch Sicherheit ist wirklich drin in den allseits bekannten Produkten, die es auf dem Markt gibt.

Was aber dann tun?

Es gibt nur einen Ort, an dem Geld wirklich Rendite bringen kann – und das ist die Wirtschaft selbst. Die Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen herstellen und verkaufen. Auch alle anderen oben aufgezählten Produkte Müssen den versprochenen Mehrwert ja irgendwo herbekommen. Das entsteht ja nicht aus dem Nichts.

Schon mal überlegt, warum Banken nur Kredite mit Laufzeiten bis 5 Jahren
geben?

Das längste was ich gefunden habe, liegt bei 120 Monaten = 10 Jahre. Der Zins liegt bei 1 – 3%. Alles was länger läuft – z.B. Baufinanzierungen über 30 Jahre, bezahlt man höhere Zinsen – so um die 5 – 6%.

Warum ist das so?

Warum bekomme ich nicht einen 30 Jahreskredit für 2%? Weil jeder weiß, dass bei diesen langen Laufzeiten woanders mehr zu erwarten ist. Wenn ich für 30 Jahre für 2% Geld bekommen würde, lege ich es in der Wirtschaft vernünftig an und bekomme 6 – 9%.
Diejenigen, die es wissen, sind nicht so dumm und verschenken kein Geld. Sie verpacken es in Produkte wie Lebensversicherung, Rentenversicherung usw., um billig an Geld zu kommen .

Was also tun?

Die Sache selbst in die Hand nehmen! Die ach so sicherheitsversprechenden Produkte in die Tonne treten und sein Geld endlich vernünftig, langfristig und gewinnbringend anlegen.

Dafür gibt es nur 2 Optionen:
1. Aktien
2. Aktienfonds

Aktien sind langfristig die renditestärkste Geldanlage, die es gibt.

Und die unterscheide sind auf lange Laufzeiten enorm!

Beispielsweise eine Riester, die 20 Jahre lang läuft, verdoppelt den eingezahlten Betrag.
Sagen wir, 200 € werden monatlich einbezahlt und nach 20 Jahren steht eine Rente über 400 € an. Das klingt erst einmal gut.

Am Aktienmarkt verdoppelt sich das Kapital allerdings »normal und vernünftig« alle 10 Jahre. Ich kann also mit einem Ergebnis von 800 € rechnen. Nur muss ich das eben selbst in die Hand nehmen.

Welche Aktien für Altersvorsorge?

Welche Aktien oder Aktienfonds sind dafür geeignet? Auf alle Fälle keine Zykliker oder konjunkturabhängigen Werte.

In großen (Fonds) wie auch in kleinen (Einzelaktien) ist ein Kriterium entscheidend: Die Entwicklung muss über einen langen Zeitraum positiv und gleichmäßig verlaufen sein. Dann geht man davon aus, dass die Gesellschaften tief in unserer Welt verwurzelt sind und dies auch bleiben.

Dividenden Aktien als Altersvorsorge?

Nur alleine auf Dividenden zu schauen kann sowas von in die Hose gehen! Ich hatte einmal eine Aktie entdeckt, die 15% Dividende ausbezahlt hat und das auch noch monatlich. Das hört sich so an, als wenn man damit ein monatliches, passives Einkommen aufbauen könnte.
Nur was bringt das, wenn der Aktienkurs langfristig am Sinken ist? Gar nichts – das eingesetzte Kapital schmilzt und die Dividende fängt das nicht auf. Unter dem Strich macht man Minus.

Man braucht eine Kombination aus Dividende und langfristig stabil steigenden Kursen . DANN macht das auch Sinn.

DAX Aktien als Altersvorsorge?

Das ist dieselbe Problematik wie bei den Dividendenaktien. Nur weil eine Firma groß und im DAX gelistet ist, heißt noch lange nicht, dass sie auch langfristig Geld vermehren kann. Die meisten sagen sich – DAX – das wird schon nicht so schlecht sein.

Falsch gedacht. Wer vor 20 Jahren eine Thyssen Krupp gekauft hat, hat heute immer noch fast nichts dazugewonnen.

Hätte man Fielmann genommen, hätte man fast 1.000% Gewinn. Es ist also nicht egal, was man nimmt.

Altersvorsorge mit einem Aktienfonds?

Sicher – das geht natürlich auch. Besonders wenn man startet und noch nicht viele Eigenmittel zur Verfügung hat. Aber auch hier ist nicht alles gut, wo Fonds drauf steht.
Und die Gebühren fressen langfristig viel an Renditemöglichkeit weg. Ein Fonds, der 3% pro Jahr Verwaltungskosten hat, bringt am Ende 20% weniger Ergebnis als Gebührenfreie Fonds. Und ob ich am Ende 80.000 Euro oder 100.000 Euro habe ist dann doch ein Unterschied.

Gebührenfreie Fonds sind deshalb aber nicht besser. Gebührenfrei, aber Kapitalvernichter bringt es ja auch nicht. Also auch hier wie bei allem – was langfristig bereits funktioniert hat, gehen wir davon aus, dass es auch weiterhin funktionieren wird. Fondsauswahl langfristig >20 Jahre und eine durchschnittliche Rendite von mind. 6 – 7%/Jahr muss die unterste Benchmark sein.

Was muss ich steuerlich beachten oder was kommt auf mich zu?

Steuern sind wie bei allem relativ einfach, wenn man das Grundsystem einmal verstanden hat. Alles was an Geld zu einem dazu kommt, muss versteuert werden. Also nicht das Geld, das ich verdient und bereits versteuert habe, sondern das, was dieses Geld erneut an Rendite bringt.
So lange ich ein Investment habe und es an Wert zulegt, muss ich es nicht versteuern . Aber wenn ich es verkaufe oder wenn ich davon Dividenden bekomme dann ja. Die Banken ziehen selbständig die Quellensteuer ab. Eigentlich eine tolle Sache, dann hat man selbst keinen Aufwand mit der Steuererklärung damit. Was also am Ende im Depot ist, gehört einem nicht vollends. Es sei denn, man verkauft alles und das sollte nicht der Plan sein.
Ich hoffe, Du hast jetzt einen guten Überblick zum Thema Altersvorsorge. Falls Du noch Fragen hast, hinterlasse einfach hier einen Kommentar oder nimm Kontakt zu mir auf.

Viele Grüße

Stefan von Sicher-mehr-Geld.de


Zum Gastautor

Stefan ist ein self made Investor mit Leib und Seele. Wie die meisten der privaten Investoren hat er im Laufe seines Lebens all die Höhen und Tiefen erlebt, welche die Börse und die “Investmentbranche” mit sich bringt. Somit ist er kein Theoretiker, sondern ein Praktiker und weiß, wovon er spricht. Auf seinem Portal sicher-mehr-geld verfolgt Stefan eine Mission. Er möchte den Menschen zeigen, dass es neben dem verstaubten Sparbuch und anderen “traditionellen” Anlagemöglichkeiten gute und weitaus bessere Alternativen gibt.

Der Beitrag Aktien als Altersvorsorge – ein Gastbeitrag erschien zuerst auf Handelszeit.com.



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