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TIROLER TAGESZEITUNG "Leitartikel" Dienstag, 24. November 2020, von Alois Vahrner: "Aufsperren, aber wann und wie?"


Innsbruck (OTS) Es ist ein Trapezakt, mit dem Österreich die viel zu hohen Corona-Infektionszahlen nach unten drücken will und muss, ohne die Wirtschaft vollends abzuwürgen. Vor allem die Tourismus-Öffnung hängt am seidenen Faden.

Drei Wochen Lockdown hat Österreich wieder hinter sich, davon seit einer Woche im noch verschärften Modus mit Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr und Schließungen von Schulen sowie weiten Teilen des Handels. Die Gefahr, dass die Intensivbetten in den Spitälern nicht reichen und Ärzte vorab über Leben oder Tod entscheiden müssen, ist noch nicht gebannt – auch wenn sich die noch immer viel zu hohen Neuinfektions-Zahlen zuletzt etwas eingebremst haben und sich dieser Trend nach unten jetzt hoffentlich deutlich verstärken wird.
Und das muss er, wenn die Politik dem Handel ab 7. Dezember wieder grünes Licht für Öffnungen geben soll. Klar ist, dass es da um das Retten eines möglichst großen Teils des für viele überlebensnotwendigen Weihnachtsgeschäftes geht.
Noch weit mehr Fragezeichen gibt es für den gerade auch in Tirol von Hoteliers, Gastronomen und Seilbahnern herbeigesehnten Start in die Wintersaison. An dieser hängen nicht nur Milliarden-Einnahmen, sondern neben Zehntausenden Arbeitsplätzen in der Branche auch viele weitere in anderen Sparten. „Wir sperren auf“, kündigte Tirols LH Günther Platter gestern wohl mit einer sehr großen Portion Optimismus an – und verwies auf sinkende Infektionszahlen, einen großzügigen neuen Fixkosten-Ersatz und die Hoffnung auf einen baldigen Impf-Start.
Aufsperren ja, aber das Wann und das Wie stehen noch völlig in den Sternen. Die Bundesregierung, das steht fest, wird hier kein Risiko eingehen wollen und noch eine Weile zuwarten. Eine Öffnung etwa der Skigebiete bereits mit 7. Dezember scheint äußerst unwahrscheinlich. Und selbst wenn Österreich ein Aufsperren von Hotels, Gastrobetrieben und Seilbahnen erlaubt, gibt es noch immer das Problem der Reisewarnungen, vor allem auch jener aus Deutschland. Hier ist Österreich Passagier und darf gerade auch nach jüngsten Äußerungen aus der deutschen Politik keinesfalls mit Milde rechnen, solange unsere Infektionszahlen jenseits von Gut und Böse sind. Noch immer liegen wir bei den Neuinfektionen etwa beim Zehn­fachen (!) des deutschen Alarmwertes. Kanzlerin Angela Merkel rät klar von Weihnachts-Urlauben ab, Bayerns Minis­terpräsident Markus Söder warnt unablässig vor Reisen nach Österreich und Tirol. Und Italien will ernsthaft ein europaweites Skiurlaubs-Verbot vorerst bis Jänner durchsetzen. Eine andere Chance, Corona besser in den Griff zu bekommen als zuletzt, gibt es nicht. Die nächsten Wochen werden entscheidend.

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Tiroler Tageszeitung
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