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Lesegruppe SoSe 2016: Was ist revolutionärer Marxismus?

„Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der
Lebenden“ (Karl Marx)

 

Daten: Freitags vom 22. April bis 5. August
Zeit: 16-19 Uhr
Ort: Campus Bockenheim
Raum: Neue Mensa 118

 

Der Marxismus nach dem Tod von Marx und Engels erfährt mit dem rasanten Wachstum der Arbeiterbewegung und der Entstehung der zweiten Internationale den Charakter einer politischen Massenbewegung, die sich in alle Teile der Welt verbreitet. Wir möchten im ersten Teil des Seminars genauer betrachten, worin der berühmt-berüchtigte Marxismus der Arbeiterbewegung bestanden hat und welche Krise ihn vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges erfasst hat und große Teile der Arbeiterbewegung in diesen stürzte. Der Kampf gegen diese “Krise des Marxismus” hat mit der Oktoberrevolution und der deutschen Arbeiterrevolution von 1918-19 einen welthistorischen Maßstab erreicht, der die Hoffnungen und Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts vorbereitete. Was war das Ziel der 1917 eingeleiteten internationalen Revolution und wie ist diese gescheitert? Welche politischen und ideologischen Konsequenzen hat dieses Scheitern und wie hängt es mit den verhängnisvollen Entwicklungen der 30er und 40er Jahre zusammen?
Um diese Fragen näher zu beleuchten, werden wir uns in der zweiten Hälfte des Semesters mit den Reflexionen dieser Entwicklungen beschäftigen, wie sie von zentralen Figuren der Frankfurter Schule entwickelt wurden. Mit Lukács, Benjamin, Horkheimer und Adorno werden wir die Spannung, Kontinuität und Differenz zu den Vertretern der klassischen Periode des Marxismus entwickeln und uns somit ein bedeutendes Instrumentarium zum Verständnis der gegenwärtigen Welt anzueignen suchen. Das problematische Verhältnis von Theorie und Praxis im Marxismus und seiner Entwicklung hat die Welt des zwanzigsten Jahrhunderts entscheidend geprägt und hinterlässt ihre Narben bis in die Gegenwart. Mit der Erforschung dieses Verhältnisses möchten wir Aufschluss darüber erhalten, wie die Vergangenheit unsere eigene Imagination der Zukunft in Bann hält.

 

Literaturliste:

  • vorausgesetzte / + empfohlene Texte

Woche 1, 22. April
Revolutionary Leadership:
• Luxemburg, “Die ‘Junius-Broschüre’ / Krise der Sozialdemokratie Teil I. (1917)
• J.P. Nettl, “The German Social Democratic Party 1890-1914 as a Political Model” (1965)
• Cliff Slaughter, “What is revolutionary leadership?(1960)

Woche 2, 29. April
Reform oder Revolution:
• Rosa Luxemburg, "Sozialreform oder Revolution" (1899)

Woche 3, 6. Mai
Lenin und die Avantgarde
• Spartakist-Broschüre, “Lenin und die Avantgardepartei” (1978)

Woche 4, 13. Mai
Was tun?:
• W.I. Lenin, "Was tun?
" (1902)
+ Richard Appignanesi und Oscar Zarate / A&Z, "Introducing Lenin and the Russian Revolution / Lenin for Beginners" (1977)

Woche 5: 20. Mai
Massenstreik und Sozialdemokratie:
• Rosa Luxemburg, „Massenstreik, Partei und Gewerkschaften“ (1906)
• Rosa Luxemburg, „Blanquismus und Sozialdemokratie" (1906)

Woche 6, 27. Mai
Permanente Revolution:
• Leo Trotzki, "Ergebnisse und Perspektiven" (1906)
+ Tariq Ali and Phil Evans, "Introducing Trotsky and Marxism / Trotsky for Beginners" (1980)

Woche 7, 3. Juni
Staat und Revolution:
• W.I. Lenin, "Staat und Revolution" (1917)

Woche 8, 10. Juni
Imperialismus:
• W.I. Lenin – "Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus" (1916)

Woche 9, 17. Juni
Das Scheitern der Revolution:
• Rosa Luxemburg, "Was will der Spartakusbund?" (1918)
• Rosa Luxemburg, "Unser Programm und die politische Situation" (1918)
+ Luxemburg, "Die Sozialisierung der Gesellschaft" (1918)
+ Luxemburg, "Die Ordnung herrscht in Berlin" (1919)
+ Sebastian Haffner, "Die deutsche Revolution 1918/19" (1968)

Woche 10, 24. Juni
Rückzug nach der Revolution
• W.I. Lenin, "Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus" (1920)
+ Lenin, "Notizen eines Publizisten" (1922/24)

Woche 11, 1. Juli
Dialektik der Verdinglichung
• Lukács, “Der Standpunkt des Proletariats” (= Teil III. des Kapitels “Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats”) In: Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)

Woche 12, 8. Juni
Lehren des Oktobers:
• Leo Trotzki, 1917 – "Die Lehren des Oktobers" (1924)
+Trotzki, "Bolschewismus und Stalinismus" (1937)

Woche 13, 15. Juli
Trotzkismus:
• Leo Trotzki, "Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der 4. Internationale" (Das Übergangsprogramm) (1938)

Woche 14, 22. Juli
Der Begriff der Geschichte:
• epigraphs by Louis Menand (on Edmund Wilson) and Peter Preuss (on Nietzsche) "on the modern concept of history"
• Walter Benjamin, "Über den Begriff der Geschichte" (1940)
• Benjamin, "Paralipomena zu den Thesen Über den Begriff der Geschichte" (In: GS I) (1940)
+ Bertolt Brecht, "An die Nachgeborenen" (1939)
+ Benjamin, "Erfahrung und Armut" (1933)
+ Benjamin, "Theologisch-politisches Fragment" (1921/39?)
+ Benjamin, "Zum Planetarium" (aus: Einbahnstraße, 1928)

Woche 15, 29. Juli
Reflexionen auf den Marxismus:
• Theodor Adorno, "Reflexionen zur Klassentheorie" (1942)
• Adorno, "Ausschweifung" (Anhang Minima Moralia) (1944–47)
+ Adorno, Adorno, "Zueignung", "Vor Mißbrauch wird gewarnt" und "Zum Ende", aus Minima Moralia (1944-47)
+ Horkheimer und Adorno, Diskussion über Theorie und Praxis (1956)

Woche 16. 5. August
Theorie und Praxis:
• Adorno, “Marginalien zu Theorie und Praxis” (1969)
• Adorno, “Resignation” (1969)
+ Adorno, "Zu Subjekt und Objekt" (1969)
+ Adorno, "Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft?"
(1968)
+ Adorno und Marcuse, "Correspondence on the German New Left" (1969)
+ Esther Leslie, "Introduction to the 1969 Adorno-Marcuse correspondence" (1999)

 

 

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