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Live: Hermanos Gutiérrez in Mannheim – In die Wüste geschickt

Wenn Ennio Morricone, David Lynch und Jim Jarmusch jemals gemeinsam Musik gemacht hätten, würde sie sich wahrscheinlich anhören wie jene der Hermanos Gutiérrez. Die beiden Schweizer haben mit ihrem Latin-Americana-Sound am Sonntagabend in der gut besuchten Alten Feuerwache in Mannheim Station gemacht. Knapp 1000 Menschen wollten sich das nicht entgehen lassen.

Waaas? Zwei Schweizer, die in Deutschland lateinamerikanische Instrumentalmusik zum Besten geben? Bevor Sie diese Zeitung jetzt entrüstet beiseite legen und sich über „kulturelle Aneignung“ empören: Nein, das ist es in diesem Falle nicht. Bei Hermanos Gutiérrez handelt es sich nicht um den männlichen Flügel des AWO-Balletts, sondern um ein ecuadorianisch-schweizerisches Brüder-Duo. An Alejandro Gutiérrez (Gitarre/Lap Steel) und Estevan Gutiérrez (Gitarre/Percussion) ist sozusagen alles echt. Auch  Bolero-Hut, Schnauzer und Tattoos.

Allen voran aber: die Musik. Davon konnte man sich am Sonntag in Der Alten Feuerwache überzeugen. Die Gebrüder Gutiérrez  liefern Sounds, die man sich gut und gerne als Untermalung eines Road Trips durch einsame, amerikanische Wüstenlandschaften vorstellen kann. Flimmernden Asphalt. Staubige, trockene Luft. Sonne, die einem auf den Ellenbogen brennt, den man lässig  aus dem Autofenster hängen lässt.

Es ist natürlich gewollt, dass genau dieser oder ähnliche Filme im Kopf des Hörers laufen. Die erdige Musik der Gutiérrez-Brüder ist hochgradig cinematographisch, dabei rein instrumental, das heißt, sie kommt gänzlich ohne Gesang aus. Auch mal ganz erfrischend, dass da keiner ist, der einem irgendetwas ins Ohr säuselt, sondern einfach Musik schafft, zu der man abschalten kann. Die melancholisch ist, aber doch irgendwie lebhaft. Inspiriert durch mehrere Reisen in den Südwesten der USA, aber auch nach Mexiko und Lateinamerika. Sie seien ein bisschen verliebt in die lateinamerikanische Kultur, allen voran die mexikanische, sagen die beiden. Und diese Liebe spürt man auf der Bühne in jedem Moment.

Neues Video in der Pipeline

In Mannheim haben Hermanos Gutiérrez, die den gesamten Abend im Sitzen bestreiten, unter anderem Songs aus ihrem neuen Album „El Bueno Y El Malo“ im Gepäck, das im Herbst 2022 erschienen ist. Der Titel ist dabei  eine Verbeugung vor  Sergio Leones legendärem Italo-Western „The Good, The Bad And The Ugly“ aus dem Jahr 1966, der hierzulande als „Zwei glorreiche Halunken“ in den Kinos gezeigt wurde. Entstanden ist das bislang epischste Album der Familienkapelle in Nashville – mit der Unterstützung von Star-Produzent Dan Auerbach (The Black Keys). Auch ein Ritterschlag, der Gute arbeitet ja sonst vor allem  mit Größen wie Lana Del Rey, CeeLoGreen oder Jake Bugg. In den USA schätzt man den Sound der Latino-Europäer, erst neulich sind sie dort erfolgreich getourt. Im Mai geht es schon wieder über den großen Teich, diesmal aber nach Mexiko.

Der Abend in der Alten Feuerwache geht letztlich viel zu schnell vorbei. Etwas mehr als eine gute Stunde liefern die beiden eine überaus entspannte und entschleunigende Show, zwei Zugaben gibt es am Ende, „Pueblo Man“ und „El Desierto“, ehe das Publikum in die Mannheimer Nacht entlassen wird. Mit Ein Bisschen Wehmut, es hätte ruhig etwas länger sein dürfen, man wurde von den beiden doch gerne in die Wüste geschickt. Aber auch mit ein bisschen Vorfreude: Zum Track „Thunderbird“, so verrieten die beiden Gitarrenhelden, soll es bald ein Video geben.

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