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My Soundtrack: Anna Loos

Anna Loos ist eine Frau mit vielen Talenten. Die gebürtige Brandenburgerin ist sowohl als Schauspielerin und Musikerin erfolgreich. Gerade hat sie mit „Regenwahrscheinlichkeit“ eine neue Single vorgelegt. Darin verhandelt sie den Umgang mit Erwartungen. „Als erwachsene Frau mit einer Familie, kenne ich die vielen Stolpersteine und Herausforderungen, die uns das Leben stellt,“ sagt Anna Loos. „Ich weiß, wie schwer es ist, all die Anforderungen, die andere und wir selbst an uns stellen zu erfüllen, und dass man von all dem manchmal einfach nur müde und frustriert ist. Doch sich dessen bewusst zu werden, ist schon der erste Schritt für eine Veränderung.“ Und genau diesen Hoffnungsfunken möchte uns die Schauspielerin und Sängerin mit ihrem neuen Song „Regenwahrscheinlichkeit“ schenken. Es ist die dritte Auskopplung aus ihrem Anfang Juni folgenden neuen Longplayer „Das Leben ist schön“. Die Wartezeit vertreibt uns Loos mit dieser My-Soundtrack-Folge.

Nick Cave – Into My Arms

Nachdem Nick Cave in seinem vorherigen Album in nur vierzehn Minuten bereits zwölf Menschen getötet hatte, sitz er nun hier mehr oder weniger allein mit einem Piano und erzählt über die Liebe, sein gebrochenes Herz und ob Gott ihm wohl seine erwählte in die Arme legen könnte. Ich liebe es, wie die musikalischen Gefährten Von Nick Cave, „the Bad Seeds“, auf diesem Album und im Song „Into My Arms“ das Innenleben von Nick Cave dezent aus der Ferne betrachten, wie sie sich nicht, wie so viele andere Bands, nach vorn schieben und ihm somit auf dem gesamten Album „The Boatman’s Call“ den Platz lassen, den seine Gefühle brauchen, um von den Melodien für den Zuhörer plastifiziert zu werden. 

Nick Cave hat in diesem Album fiktive Geschichten gegen authentische und ehrliche autobiografische Geschichten aus seinem Leben ausgetauscht und damit für mich eine neue Qualität als Musiker bekommen. Auch vorher, zu Zeiten von „Murder Ballads“ war ich schon ein großer Fan von Nick Cave, aber mit seiner Scheibe „The Boatman’s Call“ und Songs wie „Into My Arms“ hat er sich für immer in mein Herz gegraben.  

Patti Smith – Gloria

Sie ist für mich eine zarte und nachdenkliche Poetin mit unglaublicher Wortgewalt, ohne ihre Platten würde ich wohl keine Musik machen. „Gloria“ ist wahrscheinlich der Song, der mich am stärksten beeindruck und auch geprägt hat. Diese Fähigkeit, eine Geschichte und alle damit verbundenen Emotionen gesanglich darzustellen und eine derart starke Interpretation zu prägen, die sich quasi kraftvoll in die Gesangsmelodie einhüllt, ohne in einem Korsett gefangen zu wirken, sondern mit der ständigen Möglichkeit des Ausbruches spielt, ist einfach grandios.

Kraftvoll und zerbrechlich zugleich und hat mich wie auch der Rest des Albums einfach umgehauen. Aber nicht nur seit ich das Debüt von Patti Smith, „Horses“ kennen gelernt habe bin ich ihr großer Fan. Bis zu ihrem Album „Gung Ho“ begleitet Patti mich nun schon durch mein Leben und das nicht nur, weil sie lyrisch so stark ist und mir ihre Stimme in die Seele schauen kann. Ich bin auch ein großer Fan von der Frau, die diese Künstlerin ausfüllt und die für mich, ohne es als PR zu verkaufen, eine feministische und politisch engagierte Künstlerin ist und damit niemals in der Bedeutungslosigkeit untergehen kann.

The Velvet Underground mit oder ohne Nico 

Diese Band versprühte für mich den Duft, der für diese unglaubliche Stadt New York stand. Rau, holprig, bitter und süß zugleich konnte ich mir das Ungeheuer dieser unerbittlichen Großstadt New York, das die Menschen in den 60er Jahren verschlungen und auch wieder ausgespuckt hat, zu diesem Soundtrack bestens vorstellen. Ich wollte den Sexroman immer lesen, der der Band den Namen gegeben hat. Aber irgendwann habe ich beschlossen, dass das für mich unwichtig ist und die pubertäre Laune der Jungs, sich nach diesem Roman zu nennen, mit meiner Liebe zu ihrer Musik nicht mehr so viel zu tun hat, also habe ich ihn bis heute nicht in den Fingern gehabt.

Ohne Andy Warhol, der damals für ein Kunstprojekt auf der Suche nach einem Soundtrack war, hätte die Band sich wahrscheinlich noch viel früher getrennt, vielleicht war er es auch, der die Band davor rettete nicht unterzugehen, bevor sie wegweisend für so viele Musiker wurden. 

Und auch, wenn Nico damals von Warhol mit großem Druck in die Band gepuscht wurde, so sind Songs wie: „All Tomorrow’s Parties“, „I’ll Be Your Mirror“ und „Femme Fatale“ doch seither unvergessene Diamanten. 

Schade, dass es in Bands oft mehr um die Egos der Mitglieder geht als um die Gemeinschaft und die von ihr kreierte Musik, das war dann auch das Problem von Velvet Underground. Aber nichtsdestotrotz waren sie einzigartig und bahnbrechend.

Slowthai – Feel Good

Wenn Hip Hop auf Punk trifft und das Herz berührt. Aus der Sicht auf und von sich selbst, leckt er die Wunden der Zuhörer, in dem er seine eigenen versorgt. Tiefe Melancholie, die Hoffnung schürt und bei allen melancholischen Tönen, die sich in ihrer molligen Heimat wohl fühlen und auch immer die Sonne durchscheinen lassen. Tyron Frampton hat sich was Tolles für sein Video zu „Feel Good“ ausgedacht, er sucht immer und immer wieder die Nähe zu den Leuten, die seine Musik hören und versucht sie ihnen zugänglich zu machen. „Feel Good“ leg ich mir entweder auf, wenn es mir richtig gut geht, oder aber wenn ich in ein tiefes Loch gefallen bin und eine Art Ausstiegshilfe brauche. Und Slowthai, Tyron Kaimane Frampton, ist für mich einer der spannendsten Stimmen im Bereich Rap, der im Übrigen bei mir auch vor allem dadurch punktet, dass er Rap und Punk-Rock mischt und eben auch noch richtig toll singen kann. 

Seine Songs sind roh und gleichzeitig filigran, selbstbewusst, aber auch voller Zweifel. Diese Bipolarität fasziniert mich. Sein neuestes Album heißt „Ugly“, wobei das nicht für hässlich steht, sondern für die Abkürzung seines Sinnspruches: „U Lotta Love Yourself“. Für mich jedenfalls ein Album, welches in meinem Regal 2023 ganz oben steht. 

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