In „Rockmusikfilme“ stellt der Drehbuchautor Renatus Töpke rund 100 Musikdokus vor. Damit erzählt das Buch auch die Geschichte der Rockmusik, von der Beatlemania über Woodstock bis hin zu Punk, Metal und Grunge.

Behind the Scenes. Es sind diese drei Wörter, die auf Renatus Töpke eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausüben. Und das schon seit Teenagertagen. Töpke, Jahrgang 1975, ist natürlich mit dem Musikfernsehen aufgewachsen. Mit MTV, später VIVA, und da sog der heutige Drehbuchautor alles auf, was einen Einblick hinter die Kulissen gewährte. Wenn die Sendung gut war, „dann sah ich mir auch gerne was über Michael Jackson oder Snape an“, schreibt Töpke.

Irgendwann kam den Mann die Idee, ein Buch über Musikdokus zu schreiben. „Rockmusikfilme“ wirft Schlaglichter auf XY Dokus, was unterhalten und bestenfalls auch zum Anschauen animieren soll. Töpke ist klar, dass es nicht jede Doku, die es verdient hätte, in seinen kleinen Führer durch die Musikdoku-Geschichte geschafft hat. „Aber recherchierte ich den einen Film, stieß ich wieder auf fünf neue. Hätte mir der Verlag keine Deadline gesetzt, würde ich jetzt noch schreiben“, so Töpke .

Das erste Kapitel ist direkt der ältesten Doku gewidmet („Bob Dylan: Don’t Look Back“, 1967), es sind aber beileibe nicht nur reine Musikerbiografien, auf die man hier gestoßen wird. Witzig, obskur und interessant wirken vor allem jene Dokus, die sich aus einer zeitgenössischen Perspektive einem damals aktuellen Phänomen widmen (etwa „Metal Mania“ (1986), „Thrash, Altenessen“ (1989) oder „flüstern & SCHREIEN – Ein Rockreport“ aus dem Jahr 1988 über die Musik- und Jugendkultur in der DDR in den späten Achtziger Jahren). Töpke schafft es, auf meist zwei Seiten pro Film das Wesentliche auf unterhaltsame Art zu vermitteln. Abgerundet wird das Ganze denn noch durch zahlreiche Interviews mit Protagonisten oder Filmemachern. Absolut lesenswert.

Lesezeichen

2022, Hardcover, 14,0 x 21,5 cm, mit zahlreichen – teilweise farbigen – Fotografien, 304 Seiten, ISBN 978-3-945715-53-6

Der Beitrag Renatus Töpke – Rockmusikfilme erschien zuerst auf .