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Von Hackern und Unternehmen

Immer wieder hören und lesen wir Schlagzeilen über sogenannte Hacker. Doch was sind genau Hacker und wie ist ihr Verhältnis zu den Unternehmen, deren Produkte sie hacken?

Im vergangenen Jahr wurde ein Hacker weltberühmt, der sich selber Geohot nennt. Er ist bekannt geworden mit seinen Hacks für die Playstation 3. Er hat das System der Playstation sozusagen befreit. Von den Unternehmen, in diesem Fall Sony, kennt man ja bereits, dass sie Hardware entwickeln und herstellen. Sie haben ganz konkrete Vorstellungen, was die Hardware kann und was die Kunden damit anstellen sollen. Manche dieser Kunden erkennen aber noch viel größeres Potential in den Geräten und andere Anwendungsszenarien als es die Hersteller vorgesehen haben. Wenn dann noch Programmierfähigkeiten und ein wenig Kreativität und Geschick hinzu kommen, dann nennt man diese Kunden Hacker. Sie suchen nach weiteren Möglichkeiten und eventuell auch Schlupflöchern und nutzen diese. Dass das nicht immer im Sinne der Hersteller ist kann man sich vorstellen.
Nehmen wir zum Beispiel Apple. Mit dem iPhone und dem iPad hat das Unternehmen aus Cupertino zwei sehr schlagkräftige Produkte im Angebot, welche das immense Wachstum von Apple die letzten Jahre begründet haben. An dem Verkauf der Geräte allein verdient Apple allerdings gar nicht mal so viel. Zumindest nicht soviel um das wertvollste Unternehmen der Welt zu werden. Der eigentliche Gewinn rührt aus den Verkäufen im Appstore. Apple hat ein eigenes Ökosystem rund um die eigenen Geräte aufgebaut, an welches die Kunden gebunden sind. Wenn man also ein Programm, eine sogenannte App, auf dem iPhone installieren möchte, muss man das über Apple abwickeln und an Apple bezahlen. 0,79 Cent hier, 3,99 dort. So kommen die Milliardengewinne von Apple zustande.

Wenn jetzt so ein dahergelaufener Hacker kommt und das iPhone quasi von Apple befreit, gehen Apple damit Umsätze und Gewinne verloren. Der User kann sich seine Programme woanders besorgen und zahlt nicht an Apple. Bedenkt man nun, dass der Kunde bereits viele hundert Euro für sein Gerät bezahlt hat, so finde ich sollte er auch das Recht haben damit zu tun was er will. Ob er es in den Mixer steckt, oder die Hardware hackt, sollte ihm überlassen sein.

Um nun zum Hacker Geohot zurück zu kehren, Geohot hat die Playstation gehackt und wurde von Sony gejagt wie ein Schwerverbrecher. Das war sehr medienwirksam und hat Sony mit Sicherheit Sympathien gekostet. Nun allerdings kommt die Nachricht, dass Geohot ein Berater für Sony wird.

Bild von http://www.flickr.com/photos/clsung/

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen finde ich gut, dass Sony erkannt hat, dass es klüger ist mit Hackern zusammenzuarbeiten, als eine Hexenjagd zu veranstalten.
Auf der anderen Seite frage ich mich, in welche Richtung die Beratung von Geohot geht? Hilft er dabei die Playstation besser zu machen, oder hilft er Sony dabei Hackern, wie er einer ist, das Leben noch schwerer zu machen? In jedem Fall hat es sich für Geohot gelohnt. Er ist quasi rehabilitiert und wird vermutlich auch einen gut dotierten Beratervertrag haben.

Und so geht die Hassliebe zwischen Hackern und Unternehmen in eine weitere Runde. Es bleibt spannend.



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