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Moralentwicklung

Schon kleine Babys haben ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, das zeigten Versuche an der Universität von Yale. Ein Team um Kimley Hamlin zeigte Babys im Alter von sechs bis zehn Monaten ein Puppenspiel. Dabei versuchte ein roter Holzklotz, mühevoll einen Berg zu erklimmen. Dann tritt ein blaues Quadrat in Erscheinung und schiebt den Kreis nach oben. Er erreicht den Berggipfel und hüpft auf und ab vor Freude. In einer zweiten Szene versucht der Kreis erneut, den Berg zu erklimmen. Dieses mal kommt ein gelbes Dreieck hinzu und schubst den Kreis kurz vor dem Ziel immer wieder nach unten.

Nachdem die Kinder diese Szenen beobachtet haben, boten die Forschen ihnen sowohl das helfende Quadrat als auch das stänkernde Dreieck zum Spielen an. Ausnahmslos alle Kinder griffen nach dem freundlichen Quadrat. Schon im ersten Lebensjahr bewerten Kinder also Verhalten - sie zeigen eine eindeutige Präferenz für diejenige Firgur, die freundlich und hilfsbereit ist.





 Etwa im Alter von 14 Monaten beginnen Kleinkinder rund um den Globus damit, zu helfen - und das ganz ohne dass man sie darum bittet, sie dazu auffordert oder sie eine Belohnung dafür erwarten würden.

Mit etwa 1,5 Jahren entwickeln Kinder ein Verständnis dafür, dass andere leiden. Sehen sie ein weinendes Kind, haben viele das Bedürfnis, diesem zu helfen, indem sie ein Trostobjekt anbieten (Schnuller, Kuscheltier, usw.)

Gerechtigkeitssinn

Die Entwicklung des Gerechtigkeitssinnes verläuft ebenfalls weitestgehend vorhersehbar. Untersucht wurde dies, indem man Kinder verschiedener Altersstufen Gummibärchen zuteilte. Während es einem Zweijährigen vollkommen egal ist, wenn das neben ihm sitzende Kind mehr davon bekommt, als es selbst, protestiert bei den Dreijährigen schon jedes zweite Kind, wenn es diese Ungerechtigkeit bemerkt. Im Alter von 8 Jahren äußern dann schon 90 % der Kinder ihren Unmut.





Teilen

Kinder im Alter von 3 bis 4 Jahren sind noch so egozentrisch, dass sie nicht teilen wollen. Bei den 5- bis 6-Jährigen sind es immerhin schon 20 %, die ihre Süßigkeiten bereitwillig teilen. Nach dem Schuleintritt teilten 50 % der Kinder freiwillig zu gleichen Teilen Sticker und Münzen mit anderen - sogar ihnen unbekannten Kindern. Ìnteressanterweise ist das bei Erwachsenen anders - vor die
Wahl gestellt, entscheiden sie sich meist für eine Teilung im Verhältnis 70/30.

In Experimenten hat man beobachtet, dass das Teilen vor allem jüngeren Kindern mit älteren Geschwistern schwerer fällt. Der evolutionär tief verankerte Konkurrenzgedanke sorgt offenbar dafür, dass Kinder viel Energie darauf verwenden, ihr Überleben zu sichern.

Empathie

In Versuchen, in denen eine Person so tat, als klemme sie sich einen Finger ein, reagierten eineiige Zwillinge ähnlich intensiv. Bei zweieiigen Geschwistern waren die Reaktionen unterschiedlich - und auch die Bereitschaft zur Hilfeleistung. Empathische Fähigkeiten scheinen sich also auch genetisch bedingt zu unterscheiden.

Einfühlungsvermögen wird zu einem großen Teil erlernt. Sicher gebundene Kinder gehen auf die Gefühle anderer stärker ein, als unsicher gebundene. Geschwister zeigen in Untersuchungen mehr Einfühlungsvermögen, als Einzelkinder. Je dichter das soziale Netz ist, umso höher ist die Empathiefähigkeit. Bei vernachlässigten Kindern ist sie in der Regel nur schwach ausgeprägt.

Lügen

Die Fähigkeit zu lügen ist eng mit dem Meilenstein der Perspektivübernahme verbunden. Ein Kind muss zunächst verstehen, dass Menschen über ganz unterschiedliche Wissensstände verfügen. Ob ein Kind bereits über diese Fähigkeit verfügt, findet man mit einem Puppenspiel heraus. Dabei versteckt der Kasper einen Ball in einem Schrank und verlässt den Raum. Ein zweiter Kasper kommt herein, findet den Ball und versteckt ihn unter dem Bett. Kommt der erste Kasper wieder rein und fragt, wo er nach dem Ball suchen wird, wird ein Kind, das bereits einen Perspektivenwechsel vornehmen kann, sagen, dass er im Schrank suchen wird. Ihm ist bewusst, dass der Kasper die Szene nicht beobachten konnte und daher noch immer annimmt, der Ball sei dort. Ein Kind, das noch nicht zu einer Perspektivübernahme in der Lage ist, wird wie selbstverständlich annehmen, dass der Kasper unter dem Bett sucht, weil es davon ausgeht, dass er über den selben Wissensstand verfügt, wie es selbst.




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