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Glück und eine freche Meise mit ’ner Nuss.

In meiner Küche blubbert es. Jaja, das Sauerkraut arbeitet an sich: Es gärt vor sich hin.
Weihnachten gab es bei uns zu Hause immer Sauerkraut. Zum „Neinerlaa“, dem traditionellen sächsischen Weihnachtsessen „Neunerlei“, gehört es dazu. Und wenn ich Glück habe, dann gibt es diesmal meins. Ich freue mich drauf, bin aber auch mächtig gespannt.

Eine Freundin drängt mich ständig, mir mein Knie operieren zu lassen, d.h. ein Neues soll her, eines aus Metall. Ich will das nicht, weil ich dann bald aussehe, wie der eiserne Holzfäller. Wo fängt das an, wo hört das auf?
Im Netz, bei „liebscher-bracht.com“, habe ich gute Erklärungen gefunden und feine Übungen. Sie helfen mir, die Sehnen und Muskeln zu dehnen. Da ich mir sowieso vorgenommen hatte, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören und mir nicht ständig etwas einreden zu lassen, kam mir das alles gerade sehr Recht. Schon nach den ersten Übungen, bin ich überzeugt, dass meine Entscheidung richtig ist. Das schaffe ich und genau dieser Glaube ist ein großes Glück. Auch, wenn es am Anfang erstmal Tränen gab. (Die Freundin lasse ich reden.)

Gestern, als ich durch meinen Innenhof lief, fiel mir auf, dass jeder Baum andere Farben zeigte. Ich glaube, die haben das damals so geplant, als das neu entstandene Wohnviertel bepflanzt wurde. Im Frühling fällt mir die Farb- und Blütenvielfalt nämlich auch jedes Mal auf.
Die Ruhe, die die Jahreszeit mitbringt, ist wohltuend. Ich genieße das gerade sehr. Es wundert mich ein bisschen, denn Herbst war eigentlich nie so meine Jahreszeit. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst bestimmte Dinge auch mit mehr Ruhe betrachten kann. Ist das Glück?

Meine ehemalige Kollegin und Freundin Marika hat mir Nüsse aus ihrem Garten geschenkt. So wie sie mache ich es jetzt auch: Wir teilen die Nüsse mit den Vögeln. Folglich zerknacke ich jetzt immer zwei bis drei Nüsse und lege sie oben auf mein Balkonregal. Und dann kommt meine liebste Lieblingsmeise und macht sich darüber her. Ab und an schleppt sie auch gleichmal eine halbe Nussschale weg. Damit durch das Katzennetz zu steuern, ging anfangs gar nicht. Das Katzennetz wirkte wie ein Trampolin. Üben musste die Meise also auch. Und das hat sie, aufgeben war keine Option. Die anfänglichen Fehlversuche waren nicht entscheidend.
(Danke, liebe Marika für die Nüsse.)

Ich fühle mich gut.
In meinem neuen Sessel kann ich prima eingekuschelt sitzen, das Dreiecktuch aus selbstgesponnener und verstrickter Wolle wärmt gut, draußen auf dem Balkon unterhält mich „Meisi“. Ach, man muss nicht dauernd überlegen, was man nicht hat! Manche Bestandsaufnahme fällt viel besser aus, als es auf den ersten Blick scheint, vor allem wenn man Freunde hat.

„Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht einer inneren Einstellung.“
Erich Fromm

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