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Mötley Crüe

Sie gelten als eine der berüchtigtsten Bands der Musikgeschichte: Mötley Crüe machten im Laufe ihrer Karriere vor allem durch Exzesse auf sich aufmerksam. Eine Geschichte über Drogen, Sex und Haarspray.

Nein, Kinder von Traurigkeit sind Mötley Crüe nie gewesen. Sex, Drugs, Alkohol – die Band ließ nichts aus. Da war das Sex-Tape von Tommy Lee mit Pamela Anderson Mitte der neunziger Jahre. Oder die Heroin-Überdosis von Nikki Sixx, während der US-Tour mit Guns N‘ Roses 1987, nach der der Musiker zwischenzeitlich gar für tot erklärt wurde und erst im letzten Moment wieder zurück ins Leben geholt werden konnte. Nicht immer endete der Exzess bei Mötley Crüe dabei so „glimpflich“: 1984 entschloss sich Frontmann Vince Neil, nach ein paar wilden Party-Tagen, in seinen Sportwagen zu hüpfen, um noch eben schnell zum nächsten Spirituosen-Geschäft zu fahren. Auf dem Heimweg gab der Sänger zu viel Gas, verlor die Kontrolle über seinen Wagen und krachte mit diesem frontal in ein anderes Auto. Bei dem Unfall wurden die Insassen des gegnerischen Fahrzeugs zum Teil schwer verletzt. Neils Beifahrer, Hanoi-Rocks-Drummer Nicholas Dingley, genannt Razzle, kam ums Leben.

Der Exzess spielte schon in den Anfangstagen Der Band eine große Rolle. 1981 lernen sich die Mitglieder kennen und hatten neben der Musik vor allem die Verlockungen des Geschäfts im Sinn. Zunächst begegnen sich Ex-London-Mitglied Nikki Sixx und Tommy Lee Bass, den wegen seiner Schmächtigkeit alle nur T-Bone rufen. Kurz darauf stoßen die beiden auf den Gitarristen Robert Alan Deal, der den Stage-Namen Mick Mars annehmen wird. Bei der Suche nach einem Rhythmusgitarristen trifft die Band auf Vince Neil, den sie prompt zu ihrem Sänger machen.

Die Gruppe gibt sich nach einigem Überlegen – ursprünglich war Christmas im Gespräch – den Namen Mötley Crüe, basierend auf dem Ausdruck „Motley Crew“, der so viel wie „bunte Truppe“ bedeutet. Die skurrilen Umlaute sind eine Verbeugung vor der Marke Löwenbräu, dem Lieblingsbier der Band. Nicht nur durch den schrägen Namen macht die Band schnell auf sich aufmerksam: Durch ihre Kostüme und ihre Lust am Feiern erspielen sich Mötley Crüe schnell einen gewissen Ruf. Musikalisch wird „Too Fast For Love“ (1981) der erste Wurf, das Album ist zunächst aber nur bei Konzerten der Band zu erwerben.

Der erste Plattenvertrag lässt aber nicht lange auf sich warten. 1982 unterschreiben Mötley Crüe bei Elektra, das Label veröffentlicht das Debütalbum (remastered) noch Mal neu. Die erste Headlinertour führt die Band durch Kanada, wo sie vor allem in Clubs und Schwulenbars performt.

Der Durchbruch gelingt der Gruppe 1983 mit dem Album „Shout At The Devil“, auf das eine Australien-Tour (als Anheizer für Kiss) und eine US-Tour mit Ozzy Osbourne folgen. Auch in Europa wird man auf die wilden Rocker aufmerksam, als diese dort Iron Maiden begleiten.

Das 1985er Album „Theater Of Pain“ widmet die Band dem verstorbenen Razzle. Für Unverständnis sorgt der Umstand, dass Neil nur für ein paar Tage in den Baus muss, ein bisschen Sozialdienst leisten und etwas mehr als 2 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen muss. Viele hätten damals mit einer empfindlicheren Strafe für den Rocker, der 1986 Heather Locklear heiratet, gerechnet. Am Party-Leben der Gruppe ändert sich nichts.

Auf den anschließenden Touren kommt erstmals der Drumriser der Band zum Vorschein, der in den folgenden Jahren zum Markenzeichen avancieren sollte: Drummer Tommy Lee spielt dabei sogar kopfüber.

Das Album „Girls, Girls, Girls“ erreicht 1987 Platz zwei der US-Charts und muss sich nur hinter Whitney Houstons Machwerk einreihen. Nach dem Nahtod (der später im Song „Kickstart My Heart“ verarbeitet wurde) von Nikki Sixx während der anschließenden Tour zwingt die Plattenfirma die Bandmitglieder in Entziehungskuren. Vorerst ist Schluss mit lustig.

Kurz darauf meldet sich die Band aber wieder zurück und gibt im Sommer 1989 ein spektakuläres Konzert vor 100.000 Zuschauern in Moskau, bei dem auch Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Skid Row und die Scorpions mitmischen. Die TV-Live-Übertragung verfolgen damals angeblich eine Milliarde Menschen. Ein Auftritt, der der Band einen mächtigen Karriereschub gibt: Der kurz darauf veröffentlichte Longplayer „Dr. Feelgood“ erklimmt die Spitze der US-Charts. Die anschließende Tour wird zum Mega-Erfolg.

Auch privat läuft es rund: Mick und Nikki heiraten jeweils ihre Angebeteten. Nur Vince Neil strauchelt, verfällt wieder dem Alkohol und wird nach Erscheinen des Best-Of-Albums „A Decade Of Decadence“ von der Band gefeuert. Ersetzt wird er durch John Corabi (The Scream), mit dem die Gruppe das Album „Mötley Crüe“ (1994) einspielt. Das Ding verkauft sich aber vergleichsweise mau, auch weil die Band ungelenk dem Zeitgeist hinterherzulaufen versucht, und auch live möchten immer weniger Leute die Band sehen. Und so holen Mötley Crüe – auch auf Druck der Plattenfirma – Vince Neil wieder zurück ins Boot, der zwischenzeitlich ein paar Solo-Alben veröffentlichte und mit Kiss-Gitarrist Bruce Kulick die Band Union gründete.

Der Erfolg will sich aber auch danach nicht wieder einstellen: Nach dem Album „Generation Swine“ (1997) und einer Tour, bei der Mötley Crüe unter anderem Type O Negative supporteten, verlässt Lee die Band, weil er keinen Bock mehr auf die ständigen Querelen und Streitigkeiten hat. Für ihn stößt Randy Castillo zur Band. Lee gründet in Folge die Metal-Rap-Combo Methods of Mayhem, mit der es zunächst auch gar nicht so schlecht läuft. Dennoch macht Lee schwere Zeiten durch, als in seinem Pool während eines Kinderfests der Sohn der Schauspielerin Ursula Karven ertrinkt.

Mötley Crüe straucheln in der Zeit ebenfalls. Das Album „New Tattoo“ (2000) floppt ebenso wie eine Tour mit Anthrax und Megadeth. Nach der Veröffentlichung der Autobiografie „The Dirt“ (2001) und dem Krebstod Castillos 2002 löst sich die Band vorerst auf.

In der Folge drehen die Bandmitglieder für einige Jahre ihre eigenen Dinger. Tommy Lee hat was mit P!nk, Nikki Six etwas mit Tracii Guns (Ex-L.A. Guns). Zumindest beruflich. Gemeinsam gründen die beiden nämlich die Brides Of Destruction. Nebenher verdingt sich Sixx als Songschreiber für Künstler wie Saliva, Drowning Pool und Tantric.

Unterdessen setzt der britische Promoter Mags Revell alle Hebel in Bewegung, die Originalbesetzung von Mötley Crüe wieder zu einem Comeback zu überreden. Die lässt sich tatsächlich darauf ein: Im Dezember 2004 verkündet die Band offiziell ihre Reunion und kündigt eine gemeinsame Tour sowie neues Material an. Die „Red, White And Crüe Tour … Better Live Than Dead“ wird von einem Best Of-Album („Red White And Crüe“) flankiert sowie einer Live-Platte im Mai 2006 („Carnival Of Sins“).

Das neue Album lässt indes noch einige Zeit auf sich warten, zumal erst noch eine Australien-Tour mit Motörhead absolviert wird. Im Sommer 2006 sind sie dann mit Aerosmith on the road. Erst 2008 ist es dann endlich soweit, „Saints Of Los Angeles“ erscheint. Zwei Jahre später macht Frontmann Vince Neil mit einer Autobiografie – „Tattoos & Tequila“ – auf sich aufmerksam.

2011 erscheint wieder ein Greatest-Hits-Album.

2013 kündigt Neil an, dass sich die Band 2015, nach einer Abschiedstour, auflösen wolle. Der Grund, so Neil, seien keine Streitereien, sondern der zunehmend schlechter werdende Gesundheitszustand von Mick Mars. Man wolle die Band auf ihrem Zenit beenden. Und tatsächlich: Nach der angekündigten Abschiedstour (mit Alice Cooper im Vorprogramm) trennt sich die Band am 31. Dezember 2015 nach drei Konzerten im Staples Center in Los Angeles. Das letzte der Konzerte wird für Veröffentlichungen aufgezeichnet.

DISCOGRAPHY

1981: Too Fast For Love

1983: Shout At The Devil

1985: Theatre Of Pain

1987: Girls, Girls, Girls

1989: Dr. Feelgood

1994: Mötley Crüe

1997: Generation Swine

2000: New Tattoo

2008: Saints Of Los Angeles



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